Eine Reise durch den SPAM Filter und wie dein Newsletter endlich das tut was er soll!
- ART-BOX Copywriter

- 26. Okt.
- 6 Min. Lesezeit
MERKE: Behandle deine E-Mail-Liste wie ein Gespräch mit guten Freunden - nicht wie ein Megafon für Monologe. Der Gmail Algorithmus belohnt E-Mails, die wie gewünschte persönliche Kommunikation aussehen - und bestraft alles, was wie Massen-Spam wirkt.

Schnell zum Wissensinhalt switchen:
#1: Engagement-Based Filtering bei Gmail
#2: User Behavior Signals
Engagement-Based Filtering bei Gmail #1: Der entscheidende Erfolgsfaktor. Was ist Engagement-Based Filtering?
Engagement-Based Filtering ist Gmail's Bewertungssystem, das misst, wie Nutzer mit deinen E-Mails interagieren. Es ist keine statische Blacklist, sondern ein dynamischer Lern-Algorithmus, der ständig beobachtet: "Tun meine Nutzer das, was sie bei erwünschten E-Mails tun - oder behandeln sie diese E-Mails wie Spam?"
Die 5 Key-Metriken des Engagement-Filtering:
Öffnungsrate (Opening Rate)Was gemessen wird: Wie viele Empfänger öffnen deine E-Mail innerhalb der ersten 24 Stunden?Warum es wichtig ist: Gmail trackt Pixel-Ladungen und Bild-Anzeigen. Häufige Öffnungen = "Diese E-Mails sind erwünscht"
Antwortrate (Reply Rate)Was gemessen wird: Wie viele Empfänger antworten auf deine E-Mail? Warum es wichtig ist: Antworten sind der stärkste positive Signalwert. Eine Antwort signalisiert: "Diese Kommunikation ist wichtig und persönlich."
Klickrate (Click-Through Rate)Was gemessen wird: Wie viele Empfänger kaufen auf Links in deiner E-Mail?Warum es wichtig ist: Klicks zeigen aktives Interesse und bestätigen die Relevanz des Contents.
Zeit-bis-zur-Öffnung (Time to Open)Was gemessen wird: Wie schnell nach Erhalt wird die E-Mail geöffnet?Warum es wichtig ist: Schnelle Öffnungen = hohe Erwartungshaltung und große Vorfreude.
Markierungen-als-Wichtig (Important Marking)Was gemessen wird: Wie viele Nutzer markieren deine E-Mails manuell als "wichtig"?Warum es wichtig ist: Direktes User-Feedback zur Priorität deiner Inhalte
So optimierst du richtig für Engagement-Based Filtering:
✅ RICHTIG:
Segmentiere deine Liste nach Engagement-Level
Sende relevante Inhalte die Antworten provozieren
Baue Erwartung auf bevor du sendest
Fördere Interaktion durch Fragen und Aufforderungen
Sende konsistent um Gewohnheit aufzubauen
❌ FALSCH:
Einkaufslisten mit inaktiven Abonnenten
Reine Broadcasts ohne Interaktionsmöglichkeit
Überraschungs-Sends ohne Vorankündigung
Irrelevante Massenaussendungen
Unregelmäßige Sendeabstände
Praktische Umsetzung:
Für hohes Engagement:
"Was ist deine Meinung zu Thema X? Antworte einfach auf diese Mail."
"Welches Problem beschäftigt dich gerade? Ich helfe gerne."
Persönliche Ansprache mit echten Antwort-Optionen
Engagement-Killer:
"No-Reply@" Absender-Adressen
Reine Newsletter ohne Dialog-Möglichkeit
Generische Massenaussendungen ohne Personalisierung
User Behavior Signals #2: Wie deine Empfänger über deine E-Mail-Reputation entscheiden. Was sind User Behavior Signals?
User Behavior Signals sind die direkten Handlungen - oder Untätigkeiten - deiner Empfänger, die Gmail als Feedback zu deinen E-Mails interpretiert. Während Engagement Metriken aktive positive Interaktionen messen, erfassen Behavior Signals das komplette Spektrum menschlicher Reaktionen.
Die kritischen User Behavior Signals im Detail:
1. Verschieben in Spam-Ordner
Was passiert: Empfänger markieren deine E-Mail aktiv als Spam
Warum es kritisch ist: Dies ist das stärkste negative Signal überhaupt
Algorithmus-Auswirkung: Sofortige Reduzierung der Deliverability für alle Empfänger
Grenzwert: Bereits 0,1% Spam-Beschwerden können kritisch sein
2. Löschen ohne Öffnen
Was passiert: E-Mail wird sofort gelöscht, ohne dass sie geöffnet wurde
Warum es wichtig ist: Signalisiert "Diese E-Mail ist irrelevant/unerwünscht"
Algorithmus-Auswirkung: Reduziert künftige Sichtbarkeit im Postfach
Besonders schädlich: Löschung innerhalb der ersten 3 Sekunden
3. Archivieren statt Löschen
Was passiert: E-Mail wird archiviert ("Alle Erledigt" / "Archivieren")
Warum es positiv ist: Zeigt "Ich will diese E-Mail behalten, aber sie braucht jetzt keine Aufmerksamkeit"
Algorithmus-Auswirkung: Mild positives Signal für Relevanz
4. Weiterleitungen an andere Nutzer
Was passiert: Empfänger leitet deine E-Mail an Kollegen/Freunde weiter
Warum es sehr positiv ist: Stärkstes organisches Wachstum-Signal
Algorithmus-Auswirkung: Signifikante Reputations-Verbesserung
5. Lesedauer & Scroll-Verhalten
Was passiert: Gmail misst, wie lange eine E-Mail geöffnet bleibt und ob gescrollt wird
Warum es wichtig ist: Unterscheidet echte Lektüre von versehentlichen Öffnungen
Algorithmus-Auswirkung: Bestätigt Content-Qualität und Relevanz
6. Postfach-Navigation nach dem Öffnen
Was passiert: Was tut der Nutzer NACH dem Lesen deiner E-Mail?
Positive Signale: Antworten, Klicks, Weiterleitungen
Negative Signale: Sofortiges Löschen, Markieren als Spam, Rückkehr zur Inbox ohne Aktion
So optimierst du User Behavior Signals: ✅ RICHTIGES VERHALTEN:
Klare Erwartungen beim Listeneintrag transparent
Lieferkonsistent was versprochen wurde
Mache Unsubscribe einfach und offensichtlich
Segmentiere nach Interesse und Verhalten
Bitte um Feedback und höre darauf
❌ VERMEIDEN:
Überraschungs-Themen die nicht zum Listenzweck passen
Irreführende Betreffzeilen die nicht halten, was sie versprechen
Schwierige Abmeldeprozesse die zu Spam-Markierungen führen
Zu häufiges Senden das zu "Lösch-Müdigkeit" führt
Ignorieren von Feedback und Beschwerden
Praktische Umsetzung für positive Behavior Signals:
Bei Spam-Beschwerden:
Sofortige Segmentierung der betroffenen Gruppe
Überprüfung der Erwartungshaltung
Anpassung der Frequency oder Content-Strategie
Bei hohen Löschraten:
A/B Testing der Betreffzeilen
Überprüfung der Sendezeitpunkte
Content-Relevanz-Check
Bei Weiterleitungen:
Identifikation der erfolgreichsten Content-Typen
Gezielte Produktion ähnlicher Inhalte
Belohnung der engagiertesten Empfänger
Die goldene Regel: Jede E-Mail sollte so wertvoll sein, dass deine Empfänger sie entweder behalten, darauf antworten oder weiterleiten möchten - nicht löschen oder als Spam markieren.
Denke nicht "Wie kann ich mehr E-Mails senden?" sondern "Wie kann ich diese E-Mail so wertvoll machen, dass sie behalten und erwartet wird?"
Content-Based Analysis #3: Wie Gmail deine E-Mails "liest" und bewertet. Was ist Content-Based Analysis?
Content-Based Analysis ist Gmail's automatische inhaltliche Bewertung deiner E-Mails durch KI-Systeme. Noch bevor ein Mensch deine E-Mail zu Gesicht bekommt, hat der Algorithmus sie bereits "gelesen", verstanden und eine Vorab-Entscheidung über ihren Wert getroffen.
Die 4 Säulen der Content-Based Analysis:
1. Spam-Trigger-Wörter & Phrasen
Was analysiert wird: Spezifische Wörter und Formulierungen mit Spam-Historie
Rote Flaggen: "Kostenlos", "Gratis", "100%", "Schnell Geld", "Verdienen", "Garantiert", "Limitierte Zeit"
Algorithmus-Logik: Diese Begriffe haben historisch hohe Spam-Beschwerden
Moderne Varianten: "Game-Changer", "Revolutionär", "Geheimtipp" werden nun ebenfalls geflaggt
2. Formatierung & Struktur
Was analysiert wird: Visuelle und strukturelle Gestaltung der E-Mail
Rote Flaggen:
Übertriebene Satzzeichen (!!!, ???)
Zu viele Emojis 🔥💥🚀
GROSSBUCHSTABEN IM BETREFF
Unsichtbarer Text (weiß auf weiß)
Übermäßiger Fettdruck
Algorithmus-Logik: Professionelle Kommunikation nutzt solche Formatierungen selten
3. Link- & Domain-Reputation
Was analysiert wird: Alle verlinkten URLs und Domains
Rote Flaggen:
Kurz-URLs (bit.ly, etc.) ohne Klarheit
Links zu Domains mit schlechter Reputation
Diskrepanz zwischen Link-Text und Ziel-URL
Verdächtige Top-Level-Domains
Algorithmus-Logik: Schlechte Link-Ziele infizieren Gmail-Nutzer
4. Authentizität & Transparenz
Was analysiert wird: Ehrlichkeit und Klarheit der Kommunikation
Rote Flaggen:
Betreff ≠ E-Mail-Inhalt (Misleading Subjects)
Fehlender physikalischer Absender (Name/Adresse)
"No-Reply" Absender ohne Antwortmöglichkeit
Fehlende Abmeldelinks oder schwer findbare Unsubscribe-Buttons
So optimierst du für Content-Based Analysis:
✅ INHALTLICH SICHER:
Konkrete Nutzenversprechen: "Sparen Sie 3 Stunden Arbeit wöchentlich"
Professionelle Formatierung: Normale Satzzeichen, maßvolle Emoji-Nutzung
Transparente Links: Klare Domain-Namen, erkennbare Ziele
Ehrliche Betreffzeilen: Die halten, was sie versprechen
❌ RISIKO-INHALTE:
Übertreibungen: "Unglaublich!", "Sensationell!", "Weltneuheit!"
Druck-Erzeugung: "Nur heute!", "Letzte Chance!", "Gleich weg!"
Vage Versprechen: "Erfolg garantiert", "Reich über Nacht"
Irreführende Formate: "Re: Fwd: Update" ohne echte Antwort
Praktische Umsetzung:
Betreffzeilen-Check:
Vorher: "🔥 KOSTENLOS! Verdiene 1000€ pro Tag!!!"
Nachher: "Meine 3 Strategien für passives Einkommen"
E-Mail-Struktur:
Vorher: Mehrfache !!!, GROSSBUCHSTABEN, viele bunte Emojis
Nachher: Klare Überschriften, normale Interpunktion, dezente Hervorhebungen
Link-Strategie:
Vorher: "Hier klicken [bit.ly/xyz123]"
Nachher: "Jetzt Case Study ansehen [meinedomain.com/studie]"
Die goldene Regel: Stelle dir vor, deine E-Mail müsste den "Großmutter-Test" bestehen: Würdest du diesen Inhalt und diese Aufmachung auch an deine Großmutter senden? Wenn nein - überarbeite ihn.
Content-Based Analysis belohnt ehrliche, klare und wertvolle Kommunikation - und bestraft alles, was nach Trick, Täuschung oder Übertreibung aussieht. Schreibe für Menschen, nicht für Algorithmen - aber verstehe, wie der Algorithmus "menschliches" Verhalten erkennt.
Technical Authentication #4: Die unsichtbare Grundlage deiner E-Mail-Reputation. Was ist Technical Authentication?
Technical Authentication umfasst die technischen Überprüfungsverfahren, die E-Mail-Anbieter wie Gmail nutzen, um die Identität des Absenders zu verifizieren und Missbrauch zu verhindern. Es ist das Fundament, auf dem alle anderen Bewertungskriterien aufbauen.
Die 3 Säulen der Technical Authentication:
1. SPF (Sender Policy Framework)
Was es ist: Ein DNS-Eintrag, der festlegt, welche Server E-Mails für deine Domain senden dürfen
Wie es funktioniert: Der empfangende Server prüft, ob die sendende IP-Adresse in der SPF-Record der Domain autorisiert ist
Fehlerquote: ~15% aller Unternehmen haben fehlerhafte SPF-Records
Typische Probleme: Fehlende IPs, zu strikte Policies ("-all" statt "~all"), veraltete Einträge
2. DKIM (DomainKeys Identified Mail)
Was es ist: Eine digitale Signatur, die die Authentizität der E-Mail bestätigt
Wie es funktioniert: Der Absender signiert die E-Mail kryptografisch, der Empfänger prüft die Signatur gegen den öffentlichen DNS-Key
Fehlerquelle: Häufig vergessene Key-Rotation, falsche Signaturalgorithmen
Besonderheit: Schützt vor Manipulation während der Übertragung
3. DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting & Conformance)
Was es ist: Eine Policy, die festlegt, was mit nicht authentifizierten E-Mails geschehen soll
Wie es funktioniert: Kombiniert SPF und DKIM und definiert Handlungsanweisungen bei Fehlern
Policy-Stufen: "none" (nur monitor), "quarantine" (in Spam), "reject" (komplett ablehnen)
Reporting: Liefert detaillierte Reports über Authentifizierungsversuche
So optimierst du Technical Authentication:
✅ KORREKTE UMSETZUNG:
Für SPF:
Regelmäßige Überprüfung aller sendenden Dienste
Korrekte Syntax: "v=spf1 include:_spf.google.com include:servers.mcsv.net ~all"
Maximale Anzahl von DNS-Lookups (10) einhalten
Regelmäßige Audits bei neuen Tools/Diensten
Für DKIM:
2048-bit Key-Länge verwenden
Regelmäßige Key-Rotation (alle 6-12 Monate)
Korrekte Selector-Konfiguration für verschiedene Dienste
Monitoring der Signatur-Erfolgsraten
Für DMARC:
Schrittweiser Aufbau: p=none → p=quarantine → p=reject
Regelmäßige Auswertung der DMARC-Reports
Behandlung von "Alignment"-Problemen
Enforcement nur nach 95%+ Authentifizierungsrate
❌ TYPISCHE FEHLER:
Fehlende SPF-Records oder veraltete Includes
DKIM-Signaturfehler durch falsche Header
DMARC Policy zu früh auf "reject" gestellt
Vergessene Third-Party-Dienste in SPF
Falsche From-Domain im Header
Praktische Umsetzung:
Setup-Checkliste:
SPF-Record mit allen sendenden IPs/Diensten
DKIM für alle E-Mail-Strome aktiviert
DMARC Policy mit Reporting eingerichtet
Regelmäßige Monitoring-Prozesse etabliert
Dokumentation aller Änderungen
Monitoring:
Tägliche Prüfung der Authentifizierungsraten
Wöchentliche Auswertung von DMARC-Reports
Monatliche Überprüfung aller DNS-Einträge
Quartalsweise Key-Rotation für DKIM
Die goldene Regel: Technical Authentication ist wie der Personalausweis für deine E-Mails. Ohne sie kommst du nicht einmal bis zur Tür - unabhängig davon, wie gut dein Inhalt ist.
Sofort-Check für deine Domain:Nutze Tools wie:
MXToolbox SuperTool
Google Admin Toolbox
DMARC Analyzer
Ergebnis einer korrekten Implementation:
+15-25% höhere Delivery Rates
-90% reduzierte Spam-Markierungen
+30% verbesserte Reputation innerhalb von 4-6 Wochen
Vollständige Transparenz über Missbrauchsversuche




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